So brav sah ich
1971 aus.
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1971: Der tödliche
Unfall von Pedro Rodriguez
Internationales ADAC-Norisring-Rennen
für Sportwagen, Sport-Prototypen und zweisitzige Rennwagen (Gruppen
5, 6 und 7) sowie für Tourenwagen (Gruppen 1 und 2), Grand-Tourisme-Wagen
(Gruppen 3 und 4).
Wertung "Interserie"
-"Deutsche Automobil-Rennsport-Trophäe",
"Deutsche Automobil-Rundstrecken-Meisterschaft".
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1971 machte die
Interserie erneut Halt am Norisring. Eigentlich sollte es eine spannende
Mischung von Rennwagen von Porsche und Ferrari gegen eine größere Zahl
an Hubraummonstern aus der nordamerikanischen CanAm-Rennserie werden.
Die Renndistanz sollte wieder zweimal 41 Runden á 3,94 km (200 Meilen)
betragen.
Doch der tödliche Unfall des mexikanischen Spitzenrennfahrers Pedro
Rodriguez in einem Ferrari
512M in der zwölften
Runde des ersten Teilrennens der 200 Meilen überschattete diesen Rennsonntag.
Von vielen Zuschauerplätzen bekam man nicht mit, was genau passiert war.
Meine Eltern und ich hatten wieder unseren gewohnten Platz nahe der Haarnadelkurve
am Ende des Schlauchs bezogen, als nach elf Runden die Kette der vorbeirasenden
Boliden merklich dünner wurde. Gleichzeitig sahen wir über den Baumwipfeln
in Richtung Steintribüne, das war, von unserem Zuschauerplatz aus gesehen,
die Richtung, aus der die Rennwagen kamen und nach der Durchfahrung der
Haarnadelkehre wieder verschwinden, eine dicke, schwarze Rauchwolke aufsteigen,
die immer größer wurde.
Diese Rauchwolke stammte vom brennenden Ferrari Rodriguez´. Ein
Foto davon habe ich auf der (nicht mehr existierenden) Seite "917-Archiv"
gefunden, weil es Leo Kinnunen zeigt, der aus seinem Porsche 917 Spyder
springt, um Pedro Rodriguez zu
Hilfe zu eilen. Mittlerweile sind auf meiner Seite viele Bilder hinzugekommen.
Rodriguez
und Kinnunen
hatten 1970 recht erfolgreich gemeinsam einen Porsche
917K bei der Langstreckenmarkenweltmeisterschaft
pilotiert und Siege in Monza,
Watkins Glen usw. erzielt. Pedro
Rodriguez war auch 1971 wieder
sehr erfolgreich in der Markenweltmeisterschaft für Porsche unterwegs
gewesen und fuhr für BRM in der Formel 1.
Als Ursache des tödlichen Unfalls werden bis heute zwei Varianten (im
Internet) verbreitet. Die eine lautet: Kurt
Hild am Steuer seines Porsche 910 habe
nicht in den Rückspiegel geschaut, als ihn Rodriguez kurz vor der S-Kurve
überrunden wollte und fuhr viel langsamer vor dem Ferrari
die Kurve an. Rodriguez verbremste
sich, schleuderte und zerschellte am Brückengeländer.
Die zweite Variante ist, dass bei Rodriguez´
Ferrari eine Vorderradaufhängung
brach und er dadurch bei der hohen Geschwindigkeit kurz vor der S-Kurve
die Kontrolle über seinen Ferrari
verlor (ich glaube gelesen zu haben, dass ein Vorderrad sogar vom Ferrari
weggebrochen sein soll). Auf
dieser Seite zur Norisringhistorie befinden sich viele Zeitungsartikel,
die jeweils eine der beiden Varianten als die "einzig wahre Ursache"
für das Unglück angeben. Soweit ich weiß, kam die Nürnberger
Staatsanwaltschaft zum Ergebnis, dass ein technischer Defekt am Ferrari
ursächlich war.
Wegen des tödlichen Unfalls wurde die Steckenlänge des Norisrings ab dem
darauffolgenden Jahr 1972 erheblich verkürzt (von 3,94 km auf nur noch
2,3 km), damit die Rennautos nicht mehr so große Höchstgeschwindigkeiten
erzielen können.
Für mich als damals zehnjährigen Jungen, ist der Ausgang des
Rennens nicht mehr so wichtig gewesen. Obwohl noch ein Kind, war ich wegen
der Tragik des Ereignisses und dem Schock , unter dem die zahlreichen
Zuschauer standen, selber sehr bedrückt. Leo
Kinnunen, der dann die Interserie
1971 gewonnen hat, hat nach dem Unfall das Rennen beendet und trat zum
zweiten, verkürzten Durchgang nicht mehr an. Dito Herbert
Müller, der Eigentümer von Rodriguez´ Ferrari, der selbst auf einem
zweiten 512M unterwegs gewesen war.
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Ich
kann mit einer kleinen SENSATION (ja, so möchte ich es nennen)
aufwarten!
Petra Eibich, früher in Bayreuth wohnhaft,
wurde 1971 eingeladen, Pedro Rodriguez am Norisring zu
besuchen. Unmittelbar vor dem Start am Sonntag durfte sich die junge Frau
in den Ferrari von Pedro Rodriguez setzen
und er knipste mit ihrem Fotoapparat ein Bild davon. Vermutlich das letzte
Foto, das Pedro Rodriguez in seinem Leben gemacht hat!
Vielen Dank an Petra für dieses Kleinod!
Die Geschichte der "Zeitzeugin"
Petra Eibich gibt es hier zu lesen:
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Leo Kinnunen gab am Freitag
vor dem Rennen eine Autogrammstunde im Nürnberger Einkaufszentrum
"Franken-Zentrum". Hiervon stammt diese, leider nicht signierte,
Autogrammkarte.
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"1000 Fränkli locken die Rennasse".
Die "Abendzeitung"
am 07.07.1971 mit dem Vorbericht zum Rennen.
"Craft ohne Freude".
Aus der Motorsportzeitschrift "sport
auto"
der Bericht vom Rennen.
"Tod am Nachmittag".
Aus der Motorsportzeitschrift "Auto
Motor Sport"
der Bericht vom Interserie-Rennen und vom Rennen zur Deutschen Rundstreckenmeisterschaft.
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"Wer
kann solche Rennen noch verantworten?".
Artikel aus der "Deutschen
Autozeitung".
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"Diese
Strecke ist ein Wahnsinn...".
Artikel aus der "Deutschen
Autozeitung".
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Interview
mit Norisring-Rennleiter Gernot Leistner.
Artikel aus der "Deutschen
Autozeitung".
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"Das
Unglück kam mit Voranmeldung".
Etwas reisserisch aufgemachter Artikel der "Abendzeitung"
vom 12.07.1971, der aber die Information schuldigt bleibt, was denn "das
Unglück vorangemeldet" hat.
Zu diesem
Artikel gab es auch Fotos des schwer verletzten Pedro Rodriguez, die ich
nicht auf diese Seite stellen werde.
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"Rätsel
um die Ursache des Unglücks".
(Ein dem erwarteten Niveau entsprechender) Artikel der "Abendzeitung"
vom 13.07.1971.
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"Zeitungsschnippsel".
Diverse kurze Meldungen der "Abendzeitung".
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"Pedro
Rodriguez 18.1.1940-11.7.1971."
Nachruf aus der Motorsportzeitschrift "sport
auto".
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"Ein Mann mit Mut. Pedro Rodriguez."
Nachruf
aus der Motorsportzeitschrift "rallye
racing".
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Nachruf von Carlos
Eduardo Jalife Villalón (Mexiko) auf
einer englischsprachigen Internetseite zum 30. Todestag von Pedro
Rodriguez.
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"Ferrari von Rodriguez zerschellte an einer Brückenmauer."
Rückblick
der Nürnberger Nachrichten am 25.06.1988 aufgrund des tödlichen
Trainingsunfalls von Csaba Kesjar am Norisring.
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Bericht
vom Rennen aus
der englischsprachigen "Autosport" (15.07.1971).
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Nachruf
auf Pedro Rodriguez von Simon Taylor in
der englischsprachigen "Autosport".
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und somit nicht die Navigation der NORISRINGHISTORIE sehen können).
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