1000 Fränkli locken die Rennasse

Auch Pedro Rodriguez bei den
200 Meilen am Start!

Nürnberg — Seit gestern ist der Knüller perfekt: Bei den „200 Meilen von Nürnberg", dem vierten Lauf zur europäischen „Interserie", starten am Wochenende auf dem Norisring die stärksten und schnellsten Rennwagen, die auf dem Kontinent je fuhren! Star des Starterfeldes wurde über Nacht der Mexikaner Pedro Rodriguez. Er meldete praktisch in letzter Sekunde einen CanAm-BRM mit 8,1 Liter-Triebwerk, über 750 PS und nur 680 kg Leergewicht an.

Seit der Formel 1-Fahrer mit einem untermotorisierten Porsche 908 (3 Liter) im vergangenen Jahr in einer halsbrecherischen Rundenjagd einen 3. Platz bei den „200 Meilen von Nürnberg" gegen eine übermächtige Konkurrenz herausfuhr, ist Rodriguez zum Liebling des Nürnberger Rennpublikums avanciert. Heuer hat er alle Trümpfe in der Hand, einen Wertungslauf der „Interserie" zu gewinnen.


 

Noch stärker als im Vorjahr

Weltpremiere feierte im vergangenen Jahr in Nürnberg der Deutsche Helmut Kelleners mit dem damals stärksten Rennwagen der Welt, einem March 707. Heuer kommt Kelleners mit einem March 717 nach Nürnberg. Dieses Auto ist mit seinem 8,3-Liter-Triebwerk noch stärker, als der Typ 707, hielt allerdings noch keinen der drei Läufe in der „Interserie" durch, sollte der March 717 am Wochenende seine Kinderkrankheiten endlich überwunden haben, dürfte er sogar für einen Sieg gut sein.

Drei superschnelle McLaren am Start

Das Elite-Feld von Nürnberg umfasste gestern, bereits zehn Wagen mit über sieben und weitere Wagen mit über fünf Liter Hubraum. Unter ihnen drei superschnelle McLaren M8 E, die bereits die Läufe zur „Interserie" in Zolder (Holland) und am vergangenen Wochenende auf dem Hockenheimring gewannen. Diese Wagen treffen wiederum auf die schweren Lola T 222 (dieses Fabrikat stellte in Nürnberg schon zweimal das Siegerfahrzeug) und die Porsche 917, die heuer erstmals als Spyder an den Start gehen. Obwohl mit 5 Liter-Aggregaten bestückt und damit untermotorisiert, führen die Porschewagen mit ihrem Starpiloten Leo Kinnunen die Rangliste der „Interserie" an. Kinnunen gewann bisher 45 000 Schweizer Franken an Preisgeldern. Wenn er in Nürnberg gegen die übermächtige Konkurrenz siegreich sein sollte, könnte er weitere 26 000 Schweizer Franken auf seiner Habenseite verbuchen.





 

Der Rundenrekord wird fallen

Insgesamt werden am Wochenende in Nürnberg über 100 000 Schweizer Franken an Preisgeldern ausgesetzt. Dafür gibt es für die Fahrer — egal wie sie heißen — keine Startgelder und keine Unkostenvergütungen mehr. Zur Kasse kann nur noch bitten, wer sich in der Spitzengruppe der Elite hält.

Für wen die Kassen nach 200 Meilen (323,08 Kilometer) heuer das meiste Geld ausspucken, das können nicht einmal die Experten sagen. Sicher ist nur, daß der Rundenrekord von 186,39 km/h, den der Vorjahressieger Jürgen Neuhaus auf Porsche 917 hält, das kommende Wochenende bei guter Witterung nicht überleben wird. Im vergangenen Jahr lag die maximale Höchstgeschwindigkeit auf dem Nürnberger Ring bei 285 km/h. Heuer wird sie die 300 km/h-Grenze überschreiten.

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