auto
zeitung: Der Noris-Ring wird von vielen Fahrern als gefährlich
bezeichnet. Wie stehen Sie dazu?
Leistner:
Gewiß, der Noris-Ring bietet nicht das Maß an Sicherheit,
was man heute auf einer Ideal-Rennstrecke erwartet und verlangt. Diesen
Kurs jetzt auf einmal als gefährlich zu bezeichnen, halte ich jedoch
für übertrieben.
auto zeitung:
Klar ist aber doch wohl, daß nach dem Unfall von Rodriguez etwas
getan werden muß.
Leistner:
Ich sehe zwar keinen Zusammenhang zwischen der Strecke und dem Unfall,
der nach unseren Ermittlungen durch menschliches Versagen eines überrundeten
Fahrers ausgelöst wurde, bin mir aber im klaren darüber, daß
ein so schnelles Rennen ohne weitere Sicherheitsvorkehrungen im nächsten
Jahr kaum noch zu verantworten ist.
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auto
zeitung: Welche Arbeiten sind vordringlich zu erledigen?
Leistner:
Der „Schlauch“ müsste beiderseits jeweils um etwa zwei Meter verbreitert
und zusätzlich mit Sandwällen abgesichert werden.
auto zeitung:
Können die Mittel dafür aufgebracht werden?
Leistner:
Diese Arbeiten würden sich auf rund 300 000 Mark belaufen. Der Motorsport
Club Nürnberg kann diesen Betrag nicht alleine bezahlen. Da müßte
sich die Stadt schon beteiligen, denn erstens ist es ihr Gelände
und zweitens kassiert sie ja bei unseren Rennen auch immer Steuern.
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auto
zeitung: Stimmt
es, daß die Leitplanken an der Rodriguez-Unfallstelle nur lose oder
gar nicht verschraubt waren?
Leistner:
Das ist eine unverschämte Verleumdung. Ich habe Zeugen dafür,
daß sämtliche Planken einwandfrei montiert und fest verschraubt
waren. Wir haben das vor dem Rennen noch kontrolliert.
auto zeitung:
Wird das Noris-Ring-Rennen 1972 ausfallen?
Leistner:
Wenn die Finanzierung unseres Sicherheitsprogrammes klargeht, sehe ich
keinen Grund.
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