Nürnberg:
Ein Regenschauer vor dem Endlauf der Castrol-GTX-Trophäe sorgte für
ein 15minütiges Reifenroulett, das der Schwede Brorsson gewann. Die
Trophäe holte sich allerdings sein Landsmann Persson.
“Wechselst oder wechselst net?“, wollte Kaimann-Konstrukteur
Bergmann von Helmuth Koinigg vor dem Start wissen. Der Österreicher
ließ Regenreifen bereitlegen. Der neben ihm in der siebenten Startreihe
stehende Rainer Braun rief: „‚Mach keinen Fehler, bleib bei Slicks!"
Letztendlich sollte dieses Problem weder bei Koinigg noch bei „Kaimann-Gastfahrer“
Braun eine Rolle spielen. In der Startrunde kam es zu einem dichten Knäuel,
der sich durch die erste Spitzkehre zwängte. Schülers Lola stellte
sich quer, Koinigg konnte nicht ausweichen, und beide havarierten. Braun
drehte 13 lustlose Runden und suchte die Boxen auf. Dazu Kennerth Persson
im Lastwagenfahrerjargon: „Solche Konditionsmängel holt man sich
hinter dem Schreibtisch, ganz schön schlapp der Rainer!“
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Persson
hatte seine Reifen mehrmals hin und her wechseln lassen und verzichtete
nach einer Proberunde auf die Trockenmischung. In den ersten Runden -
die Strecke war noch feucht - konnte er dem Feld scheinbar mühelos
enteilen. Mit abtrocknendem Belag schmolz dieser Vorsprung. Brorsson und
Kottulinsky machten ständig Boden gut. Während Brorsson das
Rennen vor Persson gewann, mußte sich Kottulinsky mit dem dritten
Platz vorlieb nehmen. Ein Dreher in der Anfangsphase des Rennens hatte
ihn soweit zurückgeworfen, daß er auch mit Rekordzeiten nicht
mehr an die Kaimann-Piloten herankam.
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Bertram
Schäfer, der überraschend die schnellste Trainingszeit erzielt
hatte, war im Rennen durch den Verlust der Frontverkleidung derart gehandicapt,
daß er insgesamt zwei Runden verlor. Während Persson mit seinen
Pranken die Hände seiner Gratulanten „zartfühlend“ schüttelte,
regenerierte Rainer Braun seine Kräfte vor dem Streckensprecher-Mikrophon,
und Koinigg murmelte vor sich hin: „Ich bin halt kein Meisterschafts-Fahrer,
entweder ich gewinne oder falle aus.“
J. v. O.
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