Norisring
Die Rundstrecken-Pokal-Läufe neigen sich dem Ende
zu. Eine Handvoll Favoriten hat sich herauskristallisiert, das Interesse
läßt merklich nach.
Im Rahmen des
lnterserien-Laufes fand auf dem verkürzten Norisring der achte Lauf
zum ONS-Rundstrecken-Pokal statt. Er litt aber wohl darunter, daß
der Pokal nur noch unter sechs Fahrern ausgemacht wird - das Interesse
aller übrigen Piloten war dementsprechend gering. Pokalfavorit Helmut
Rösser, BMW 1600, und seine hartnäckigsten Konkurrenten Henning
Schmidt/Steyr-Puch, Frank Lampe/Abarth 850 und Karl-L. Weiss/Abarth 1000
waren angetreten, um volle Punkte zu kassieren. Nach dem Training sahen
sich Rösser und Schmidt jedoch nur als Zweitschnellste.
Die sowieso wenig Zuschauerinteresse findenden Pokalrennen wurden weiter
abgewertet, als man die Hälfte der Rennen auf den Samstag legte.
Als erste mußten wieder die Puch-Fahrer auf die Strecke. In den
22 Runden bestätigte sich das Bild des Trainings: Siebert blieb mit
30 sec Vorsprung vor Schmidt siegreich. Weiss dagegen gewann ohne Schwierigkeiten
vor Tubbesing auf NSU TTS. Mit dem Reppekus-Fiat 128 hat Franz im Moment
unerwartet viel Probleme, auch dieses Mal schaffte er nur 2/3 der Distanz.
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Bei den TW bis 1300ccm beharkten sich vier Alfa Romeo GATJ. In jeder Runde
wechselte die Führung, bis sich der Österreicher Wendlinger
und der Hamburger Meyer absetzen konnten und Wendlinger dann bis ins Ziel
Meyer um 15 sec abhängte. Rösser sah sich in seiner Klasse einer
unlösbaren Aufgabe gegenüber: Ringshausen auf dem Escort war
an diesem Tag nicht zu schlagen. Aus dem Feld der TW bis 2000 ccm kommt
kein Pokalaspirant, die Konkurrenz der „BMW-Klasse“ ist zu hart. Nur ein
Alfa Romeo wagte den Kampf gegen 16 BMW 2002. Sofort nach dem Start setzte
sich dieser von Isert gesteuerte Wagen an die Spitze, hinter ihm die gesamte
bayerische Konkurrenz. Nur Schrey auf einem 2002 konnte den Anschluß
halten und sogar in der 12. Runde am Alfa vorbeiziehen. Eine Runde vor
Schluß war Isert wieder vorn, kam jedoch nur nach einer Rempelei
mit Schrey - mit großem Abstand als Zweiter über die Ziellinie.
lserts Protest wegen Behinderung wurde stattgegeben, man disqualifizierte
Schrey.
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In der Klasse über 2000 ccm verabschiedete sich der AMG-Mercedes
unter Heyer mit einem Sieg von der deutschen Rennsport-Bühne, dieser
Wagen ist bereits nach Frankreich verkauft.
Bei den GT traten der Schweizer Müller und Schulze-Schwering mit
je einem de Tomaso Pantera gegen die Porsche 911 S an und demonstrierten
im Rennen deutlich ihre Überlegenheit. Während Schwering nach
13 Runden ausfiel, tat Müller gemütlich und gewann dieses Rennen
mit exakt demselben Pantera, der eine Woche vorher auf dem „Ring“ nicht
starten durfte, weil die Abnahmekommissare solange gesucht hatten, bis
sie etwas fanden. Von einem CSI-Mitglied wurde sogar der Verdacht geäußert,
die Homologationspapiere seien „unecht“. Bei der Abnahme am Norisring
hatte Müller keine Probleme
Zweierlei Maß, oder?
lobo
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