Am Rande der Interserie-Piste
Am Samstag sah es noch so aus, als
ob der spätere Gesamtsieger des Interserie-Rennens seine Monteure
zur Nachtschicht antreiben muß: Leo Kinnunen fuhr im ersten Trainingslauf
nicht nur indiskutable Trainingszeiten, sondern auch nur zwei Runden.
Nach den Schwierigkeiten mit der Benzinzufuhr auf dem Österreichring
und dem abgebrochenen Gashebel in Hockenheim schien sich ein neues Desaster
anzubahnen. Nach dem zweiten Trainingslauf aber konnte Kinnunens Rennleiter
aufatmen: der Schaden war behoben.
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Wenngleich Kinnunen und Kauhsen als die großen
Favoriten galten, so hatte man doch mit einigen Fahrern gerechnet, die
ihnen den Sieg zumindest streitig machen. Während jedoch die Porsche-Turbolader
aus dem Stadium der technischen Pannen heraus zu sein scheinen, fielen
andere Klassefahrer wegen technischer Defekte aus: im Rennen um den Sieg
spielte allenfalls Kelleners eine dritte Geige. Ein Rennen, das durchaus
noch spannender hätte sein können.
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Nach
den ersten Runden des ersten Laufes jagte eine Schreckensmeldung durch
die Reihen der Zuschauer: Ganley und Pilette sind am verkürzten Schlauch
zusammengestoßen. Dem war glücklicherweise nicht so, denn Motorschaden
warf beide Fahrer aus dem Rennen. Von schweren Unfällen war glücklicherweise
in diesem Jahr keine Rede.
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Kinnunen fuhr mit seinem Porsche 917-10 Turbo einen Rennwagen, der maximal
1000 PS auf die Räder bringt und auf der Geraden 400 km/h erreichen
kann, auf dem Norisring allerdings bestenfalls 300 km/h. Sein Porsche
unterscheidet sich von dem Kauhsens nur durch die Frontverkleidung, die
bei Kinnunen neuer und noch eine Idee „schneller“ ist.
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Der „fliegende Finne“ Kinnunen, der von dem finnischen Millionär
Wihuri unterstützt wird, kassiert bei diesem Interserie-Rennen die
Prämie für den besten ersten Lauf in Höhe von 5000 Schweizer
Franken, die Prämie für den Zweiten im zweiten Lauf in Höhe
von ebenfalls 5000 Schweizer Franken (1. = 7000 SF), 8000 Schweizer Franken
für den ersten Platz im Gesamtklassement und noch die Prämie
für die schnellste Runde in Höhe von 2000 Schweizer Franken.
Die Dotierung brachte den Interserie-Rennen auch schon den Namen „Schweizer-Franken-Rennen“
ein.
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Ebenfalls
um hohe Prämien geht es – in der Jahresplazierung – in der Formel
V, in der allein die Castrol-Trophy 35 000 Mark bringt. Der Sieger des
VW-Goldcups, einer Art Europa-Pokal, kann sogar 40 000 Mark kassieren.
Der Sieger in Nürnberg, Manfred Schurti führt die Liste im Castrol-Pokal
an und ist u.a. „Dauererster“ auf dem Hockenheimring mit zehn Saisonsiegen.
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Voll eingebrochen in fremde Domänen sind der Schweizer Herbert Müller
– der übrigens auch in der Interserie startete – mit seinem Pantera
(nach ihm folgen nur Porsche 911 S), Bernd Ringshausen mit seinem Ford
Zakspeed in der Serienwagenklasse bis 1600 ccm (nach ihm folgen nur BMW
1600) und Heinz Isert mit seinem Alfa Romeo 1750 GTA, der die BMW 2002
TI vom ersten Platz verdrängte. Doch auch er sollte nicht zum Zuge
kommen, nachdem er in der vorletzten Runde den BMW von Karl-Heinz Schrey
überholt hatte und dann von diesem touchiert wurde. Die Richter mussten
entscheiden, nachdem schon nach Abschluß des Laufes das Publikum
seinen Unmut über Schrey Luft gemacht hatte.
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