Mal trocken – mal feucht

Auch in Nürnberg übte man den Brauch, mehrere Klassen gemeinsam starten zu lassen. Leider verlieren die Zuschauer aber bei mehrfachem Führungswechsel leicht den Überblick, wer in den einzelnen Klassen der Spitzenreiter ist. Außerdem finden die oft nicht minder beachtlichen fahrerischen Leistungen bei langsameren Mitstartern kaum Beachtung. Und das ist schade. Eichhammer sah sich zwar auch hier einer starken Armada von Puchs und BMW 700ern gegenüber, aber da Nakaten wieder nicht erschienen war, brauchte er eigentlich nur einen technischen Ausfall zu fürchten. Letzteres trat nicht ein und so waren ihm der Sieg und weitere 12 Punkte sicher.

Der in Hockenheim geschlagene Scholl konnte die Scharte wieder etwas auswetzen und, nachdem er seine Klassenkameraden mindestens einmal überrundet hatte, als Sieger die Ziellinie kreuzen. Beumer wurde wieder von Janda und dessen TTS bedrängt, jedoch ohne Erfolg. Hier zeichnete sich das gleiche Bild wie bei Abt und Wirthmüller in der Bergmeisterschaft ab. Den TTS fehlte eben doch die letzte „Mitgift“ vom Werk, um gegen die Abarths an zu können. Viel war es nicht, was fehlte, aber es fehlte eben.

Hart umkämpft war auch der Klassensieg bei der 1600er Tourenwagen. Schmarje setzte alles daran, seinem Hockenheimsieg einen weiteren hinzuzufügen, was aber die beiden Alfa-Leute Brenn und Eckhardt unbedingt verhindern wollten. Doch Schmarje war so schnell, daß es ihm trotz eines Drehers noch mit über 30 Sekunden zum Sieg reichte. Außer Brenn und Eckhardt, den beiden Nächstplatzierten, wurde von Schmarje das ganze Feld bis zu zehn Mal überrundet!

Und dann blies Schultze zur Revanche für seinen zweiten Platz in Hockenheim. Er gab seinem GTA ordentlich die Sporen und war im Ziel eine ganze Runde voraus. Die fehlenden 3 Punkte vom 1. Lauf waren damit nicht eingeholt, aber außer Eichhammer und Schmarje gab es ja noch niemanden mit zwei Klassensiegen (= 24 Punkte), und so lag er mit 21 Punkten noch gar nicht so schlecht.

 

Ein recht spannender und abwechslungsreicher Dreikampf wurde den Zuschauern bei den Zweiliter-Tourenwagen geboten, denn Willi Bayer, Prinz von Hohenzollern und Franz Pesch, alle Porsche 911, fochten rundenlang Rad an Rad, bis v. Hohenzollern nur noch mit dem Motor bremsen konnte und natürlich etwas verhaltener fahren mußte, was Bayer und Pesch dann Platz eins und zwei einbrachte; der Prinz wurde Dritter. Von Hohenzollern war mit diesem Platz allerdings bereits weit abgeschlagen, wenn nicht bei den folgenden Läufen die Konkurrenz vom Pech heimgesucht werden würde.

Bei den GTs gab es keine Sensationen. Panowitz hatte außer dem von Herd noch zwei Honda S 800 und einen weiteren NSU/Wankel-Spider am Start, aber eine echte Gefahr war für ihn keiner, da Herd Schwierigkeiten hatte und am Schluß allein 26 Runden zurücklag, die anderen mindestens eine! Zu dieser Überlegenheit dürfte die regennasse Strecke beigetragen haben, die“Pano“ offensichtlich keine großen Probleme zu lösen gab.

Die beiden Kampfhähne in der 1300er GT-Klasse, Marschke und Ernst, vertauschten ihre Platzierungen gegenüber dem ersten Rennen und hatten jetzt je einen ersten und einen zweiten Platz auf dem Konto.“

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