Volles
Haus
Juniorenpokal auf dem Norisring
Das freie Training am Samstagmorgen war die reinste
Wasserschlacht; es hatte die ganze Nacht geregnet und ein Ende war nicht
abzusehen. Die Aktiven hatten aus diesem Grund auch genügend Arbeit,
um die Maschinen bis zum Zeittraining am Nachmittag wieder fit zu machen.
Beruhigend war jedoch für alle, daß keine Qualifikation gefahren
wurde, sondern alle starten konnten, die ihr Training erfüllten.
Die Fahrer wurden gefeiert und hatten am Sonntag 70000 Zuschauer. Gewichtige
Leute werden sich dafür einsetzen, damit es auch in Zukunft wieder
Motorradrennen auf dem Norisring geben wird.
50ccm
Diese Klasse hatte mit dem Wetter am meisten zu kämpfen. Die Fahrer
versuchten, den Rennleiter umzustimmen und den Lauf auf Sonntagmorgen
zu verlegen. Dies war jedoch aus Zeitgründen nicht möglich.
So standen sie um 14.30 Uhr am Start. Schon, Emmerich und Schweigert waren
die Schnellsten unter diesen Umständen.
Als die Spitze an der Dutzendteichkurve ankommt, ist Rolf Schön vorn.
Nach drei Runden hat er schon einen sicheren Abstand zu seinen Verfolgern.
Im Verfolgerfeld gibt es viele Verschiebungen und Ausfälle durch
das Wasser. Nach halber Distanz lautet die Reihenfolge der ersten fünf:
Schön, Mentrup, Riegert, Stopp und Geuder. Diese Gruppe bringt dann
noch Spannung in das Rennen, besonders Riegert kann aufholen und verdrängt
Mentrup auf Platz drei. In der letzten Runde gelingt es Riegert, den über
21 Runden führenden Schön auch noch abzufangen und wird Sieger
dieses wirklich harten Rennens mit drei Sekunden vor Rolf Schön.
Mentrup kann seinen dritten Platz sicher nach Hause fahren. Auch Hans
Geuder und Bruno Stopp kämpfen hart um ihren vierten bzw. fünften
Platz.
Ergebnis:
1. H. Riegert 33.00,6,
2. R. Schön 33.03,7,
3. G. Mentrup 33.11,2,
4. H. Geuder,
5. B. Stopp,
6. G. Bohl,
7. K. Witzemann,
8. A. Henle,
9. H. Marschollek,
10. W. Henselich (alle auf Kreidler).
Pokal-Stand:
Mentrup 14 Punkte, Haffner 10, Riegert 10, Teuchert 9, Schön 9.
250ccm
Der Regen hatte aufgehört, als die 250er zum Start vorziehen. Die
Strecke trocknete schnell ab, aber durch die großen Wasserpfützen
ist es eine Fahrerei zwischen nasser und trockener Strecke und das wird
manchem zum Verhängnis. Im Training war Münnekehoff der Schnellste,
zwei Sekunden langsamer waren Lehmann und Schweitzer. Die ersten zwei
Runden fuhrt Münnekehoff, dann ist Mang an der Spitze. Er baut seinen
Vorsprung von Runde zu Runde aus, tut des Guten zuviel und stürzt
in der zwölften Runde. Bis zu diesem Zeitpunkt wird um die nächsten
Plätze gekämpft. Münnekehoff, Heck, Niemann und Rapsch
sind die Kontrahenten. Heck übernimmt nun die Führung und gewinnt
vor Niemann. Münnekehoff erhält durch seinen dritten Platz die
Führung im Juniorenpokal. Guido Rapsch, in Bremerhaven Fünfter,
kann hier als Vierter über die Ziellinie fahren. Dies ist ein schöner
Erfolg für den Bayreuther, der nun das richtige Motorrad hat. Einen
feinen Kampf liefern sich Teuchert auf einer Serien-Yamaha und Steinberger
auf einer Serien-Suzuki; ihr siebter und achter Platz sind in dieser Klasse
wirklich beachtenswert. Mit dem Lauf der 250er ist der erste Renntag auf
dem Noris-Ring beendet.
Ergebnis:
1. A. Heck (Yamaha) 27.37,3,
2. H. Niemann (Yamaha) 27.55,3,
3. B. Münnekehoff (Kawamaico) 28.17,0,
4. G. Rapsch,
5. G. Vogt,
6. P. Buhl,
7. A. Teuchert (alle Yamaha),
8. J. Steinberger (Suzuki),
9. B. Rösseler,
10. A. Zimmermann (beide Yamaha).
Pokal-Stand:
Münnekehoff 18 Punkte, Rapsch 13, Heck 10, Buhl 10, Becker 9, Niemann
9.
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125ccm
Die Fahrer der Klasse bis 125 ccm ziehen als erste am
Sonntag zum Start vor. Ideales Rennwetter und ein begeistertes Publikum
lassen den verregneten Samstag schnell vergessen. Die Trainingszeiten
waren auch hier unter denkbar schwierigsten Umständen herausgefahren
und geben keinen Aufschluß. Wolfgang Rubel kommt als erster aus
der Startrunde, er muß sich einige Runden wehren, dann
kann er sich aber von Runde zu Runde mehr absetzen und fährt einen
überlegenen Start-Ziel-Sieg heraus. Karl Glöckner aus Amberg
versucht alles, um seinen zweiten Platz zu halten, aber Neumann zieht
vorbei. Der Kampf um die Plätze zwei bis acht wird von Mang, Neumann,
Glöckner, W. Schobloch, Single und Schulz erbittert geführt.
In der 17. Runde stürzt Schulz und muß aufgeben. Dieser Positionskampf
geht bis zur letzten Runde. In der Dutzendteichkurve muß Mang noch
zu Boden, als er mit zwei seiner Mitstreiter kollidiert. Er hebt seine
beschädigte Maschine auf und fährt die letzten 300 Meter bis
zur Ziellinie.
Ergebnis:
1. W. Rubel (Maico) 27.48,3,
2. J. Neumann (SME) 28.11,8,
3. K. Glöckner (Maico) 28.13,0,
4. W. Schobloch,
5. E. Single (beide Maico),
6. A. Mang (Tsetse),
7. G. Belm (Yamaha),
8. E. Maurer (Maico),
9. U. Amman (Tsetse),
10. L. Eglseer (Maico).
Pokal-Stand:
Glöckner 17 Punkte, Rubel 10, W. Schobloch, 10, A. Schobloch 10,
Neumann 9, Grosse 8.
350ccm
Der Lauf der 350 ccm-Maschinen verspricht wieder ein besonders spannendes
Rennen, wenn auch einige der Favoriten bei der Startaufstellung nicht
ganz vorne zu finden sind.
Der Sieger der 125 ccm-Klasse, Wolfgang Rubel, führt auch hier in
der ersten Runde das Feld an. In den ersten fünf Runden bilden sich
drei Gruppen. Rubel, Förderer, Hohl und Stäckler sind die ersten
Vier, dann kommen mit etwas Abstand Schrötges, Loth, Härle und
Schöne. Diesen folgt ein Pulk von acht Fahrern. In der zwölften
Runde gelingt es Förderer, die Führung zu übernehmen, vor
Rubel, Stäckler, Hohl und Loth. Letzterer hat nun auch den Anschluß
an die Spitzengruppe erreicht. Zwei Runden später ist aber Rubel
wieder vorne, er gewinnt nach 22 Runden dieses Rennen. In den letzten
zehn Runden wechseln die folgenden vier Plätze ständig. Loth
wird zweiter, in der vorletzten Runde noch an fünfter Stelle. Förderer
geht nur zweizehntel Sekunden dahinter als dritter über die Ziellinie.
Stäckler wird vierter, mit Hohl im Windschatten. Noch zu erwähnen
sind PöIlinger und K. H. Kittler, die Nächstplacierten, sie
mußten auf ihrem Weg nach vorne unzählige Zweikämpfe ausfechten.
Ergebnis:
1. W. Rubel 25.31,6,
2. M. Loth 25.39,7,
3. G. Förderer 25.40,9,
4. H. J. Stäckler,
5. P. Hohl,
6. W. Pöllinger,
7. K. H. Kittler,
8. H. G. Schöne,
9. C. Pickl,
10. U. Krippner (alle Yamaha).
Pokal-Stand:
Rubel 20 Punkte, Hohl 13, Loth 10, Rack 9, Emmerich 8, Förderer 8.
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500ccm
Rolf Zaschke und Erick Poupee wurden mit dem Wetter am
Samstag am besten fertig und sind drei Sekunden im Training schneller
als alle anderen. 31 Fahrer stellen sich dem Starter in dieser Klasse.
Manfred van Gülich, für seine Blitzstarts bekannt, führt
dann auch das Feld an. Drei Runden ist er an der Spitze, dann muß
er Czihak vorbeilassen. Edmund Czihak setzt sich von Runde zu Runde mehr
ab und führt diese Klasse überlegen an. Nur drei Fahrer hinter
ihm sind in der gleichen Runde, als er über die Ziellinie geht. Er
ist der überlegene Fahrer dieser Klasse nach seinem Sieg in Bremerhaven
und nun hier auf dem Norisring. Ganz tollen Sport bieten Kohl und Schweiger
auf ihren Honda Four. Schweiger muß sich noch rundenlang mit Poupee
streiten, bis er als zweiter das Rennen beendet. Rolf Zaschke erkämpft
sich den dritten Platz. Dieter Tauber wird vierter, er ist über den
gesamten Rennverlauf in der Spitzengruppe zu finden. Rolf Aspacher, der
Fünftplacierte, muß diesen Platz hart erkämpfen. Nach
halber Distanz noch auf Platz zehn, hat er rundenlang mit Michael Pilz
aus Erlangen zu kämpfen, der hinter ihm einläuft. Erick Poupee,
ab der neunten Runde auf Platz zwei, macht nach der Dutzendteichkurve
gegen Ende des Rennens einen Rutscher, kann jedoch seine Fahrt fortsetzen
und wird siebter.
Ergebnis:
1. E. Czihak (M-Kawa) 25.49,4
2. R. Schweiger 26.27,3
3. R. Zaschke 26.44,6
4. D. Tauber
5. R. Aspacher
6. M. Pilz (alle Honda)
7. E. Poupee (Kawasaki)
8. H. Tisberger (Kawasaki)
9. J. Zeddel (Linto)
10. U. Zickmeyer (Kawasaki)
Pokal-Stand:
Czihak 20 Punkte, Eickmeyer 9, Schweiger 9, Kohl 8, Zaschke 8, Poupee
8.
Gespanne
Zwei Runden sind gefahren, als eine Kollision zweier Gespanne
die ganze Spitzengruppe durcheinander bringt. Tramsen/Berghahn streifen
sogar beim Ausweichmanöver die Leitplanken. An achter Stelle nehmen
sie das Rennen wieder auf. Sie benötigen zehn Runden, bis sie an
der Spitze sind.
Werner Schramm/Gerhard Lehmann liegen über die Hälfte des Rennens
an der Spitze, fallen aber gegen Ende wegen Motorschadens zurück
bis auf Platz 16. Die Zweitplacierten Ahrens/ Knaack behaupten sich über
die 22 Runden ständig auf Platz drei bzw. zwei. Heiß umkämpft
sind die Plätze drei bis sechs. Heinrichs/Kuhnt werden dritte nach
harten Duellen mit Moosbauer/ Bodmaier, die vierte werden mit nur vierzehntel
Sekunden vor Kleber/Maczkus. Halbritter/Winkenbach können den Angriffen
der drei oben genannten Gespanne lange Zeit standhalten, aber kurz vor
Schluß müssen sie sich geschlagen geben. Schwiedam/Schöttner
fahren wie die Teufel, um aus ihrer schlechten Ausgangsposition noch auf
die siebte Stelle zu kommen.
Ergebnis:
1. Tramsen/Berghahn 28.25,4,
2. Ahrens/Knaack 28:36,1,
3. Heinrichs/Kuhnt 28.55,7,
4. Moosbauer/ Bodmaier,
5. Kleber/Maczkus,
6. Halbritter/Winkenbach,
7. Schwiedam/Schöttner,
8. Gahler/ Klinger (alle BMW),
9. Reinhard/ Sterzenbach (Honda),
10. Schuhbaur/Galinad (BMW).
Pokal-Stand:
Tramsen/Berghahn 20 Punkte, Kleber/Maczkus 13, Ahrens/Knaack 12, Heinrichs/Kuhnt
9, Stein/Kaiser 9.
H. Allgeyer
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