Drei
Motorradrennen
Bei strahlendem Sonnenschein versammelten sich am 5.7.1964 wieder rund
40.000 Zuschauer am Norisring rund um die Steintribüne. Neben zahlreichen
Autorennen sahen sie auch in diesem Jahr wieder drei Motorradrennen.
Die Klassen 250ccm und 500ccm Seitenwagen fuhren in der Wertung des
OMK-Junioren-Pokals, dagegen traten die Lizenzfahrer nur in der 500ccm
Klasse an.
Den Auftakt machten
25 Fahrer der Viertelliterklasse. Ab der dritten Runde konnte sich der
Frankfurter Adler-Fahrer Karl-Heinz Meub an der Spitze behaupten, die
er dann bis ins Ziel nicht mehr abgab. Ebenso sicher brachte der Kölner
Sommer seine Honda auf den zweiten Platz; dahinter stritten sich der
Plettenberger Scharenberg mit seiner Bultaco, der Kölner Honda-Pilot
Martinek und NSU-Fahrer Ruppach um den dritten Platz. Schließlich
konnte sich Scharenberg durchsetzen und den dritten Platz vor Martinek
belegen.
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Genauso farblos wie das 250er Rennen, verlief auch der Lauf der Gespanne.
Als Favorit galt von Anfang an der Frankfurter Fleck, der kurz zuvor das
Berliner Avus-Rennen gewonnen hatte. Er erwischte den besten Start aller
Fahrer - doch bereits an der Spitzkehre verpaßte er die Kurve und
mußte in die Wiese fahren. Glücklicherweise war nichts passiert,
das Rennen damit für sie aber schon vorbei. Mit diesem Ausfall übernahm
das Heidelberger Gespann Oehmig/Arnold auf ihrer BMW die Führung. Zunächst
hatten sie im Wattenscheider Obluda noch einen hartnäckigen Gegner,
sie konnten diesen bald abschütteln und sich langsam absetzen. Sein
Vorsprung vergrößerte sich zusehends, im Ziel lagen elf Sekunden
zwischen Oehmig und dem Zweiten Obluda, der ebenfalls auf einem BMW-Gespann
unterwegs war.
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Das zweifellos
spannendste Rennen an diesem Wochenende war das der 500er Lizenzfahrer.
Bemerkenswert wieder einmal der Leistungsunterschied: während von
insgesamt 18 Teilnehmern drei Fahrer verbittert um die ersten Plätze
kämpften, fuhren die restlichen in großem Abstand ihr eigenes
Rennen. Bei den drei Spitzenleuten handelte es sich um Vorjahressieger
und OMK-Pokalgewinner Rolf Fenker, um den Solinger Melcher und um den
Bremer Bockelmann, alle auf Norton. Letzterer führte die ersten acht
Runden, bevor er dem drängelnden Melcher den Vortritt lassen mußte.
Für den war die Führung auch nach drei weiteren Runden vorbei,
denn nun machte Fenker gehörig Dampf und übernahm die Spitze.
Zwar immer von den anderen bedrängt, konnte er sich knapp bis ins
Ziel retten. Als Zweiter wurde Melcher vor Bockelmann abgewunken.
(aus "Als auf dem Norisring noch Motorräder
fuhren" von Thomas Reinwald)
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