Norisring-Rennen

Eine Woche nach den beiden Rennen im Spessart und auf der Avus lief auf dem Nürnberger Norisring ein recht gut besetztes internationales Rundstreckenrennen, das ganz unter dem Zeichen des Schweizer Sportwagenmeisters Karl Foitek (Lotus-Climax) stand. Nach dem Ausfall seiner beiden Hauptwidersacher Tony Lanfran-chi (England / Elva BMW) und Sepp Greger (Elva-Porsche) konnte Foitek nach einer schnellsten Runde von 151,9 km/h ein sicheres Rennen nach Hause fahren. Neben dem neuen absoluten Streckenrekord und dem Sportwagensieg holte sich Karl Foitek damit auch die Ehre des Gesamtsieges. Zweiter im Sportwagenrennen wurde Herbert Linge mit einem Porsche - Prototyp, und die Plätze drei und vier gingen durch Robert Huber (Lotus 23) und Franz Schaffhauser (Lola) wieder in die Schweiz.

Bester GT-Wagenfahrer war wie im Vorjahr wieder Peter Nöcker mit dem Leichtmetall-Jaguar E aus Peter Lindners Rennstall. Nöcker verbesserte seinen eigenen Rundenrekord von 145,6 km/h auf 147,5 km/h und gewann daneben auch die große GT-Klasse, während Herbert Linge mit dem Werks-Porsche 904 GTS überlegen bei den 2-Liter-Wagen vor Günther Seibach (Porsche 904 GTS) und Udo Schütz siegte. Herbert Linge war eigens für den Norisring von Reims freigestellt worden, um mit dem Werkswagen die beiden gemeldeten Abarth-2-Liter-GT zu schlagen. Doch alle Mühe seitens Porsche war schließlich unnötig — Carlo Abarth hatte sich inzwischen eines Besseren besonnen und erschien kurzerhand nicht in Nürnberg. Verständlicherweise war die Enttäuschung sowohl bei Porsche als auch bei den rund 60.000 erschienenen Zuschauern recht groß, nicht zuletzt deshalb, weil man sich einiges von dem Kräftemessen Porsche - Abarth versprochen hatte.

Während die Abarth - Werkswagen dem Norisring fernblieben, sorgten die Privatfahrer wieder für Abarth - Erfolge in der 1000er und 1300er-Klasse. Der Schweizer Gustav Schlup (Abarth 1000) holte sich mit großem Vorsprung nach dem Ausfall des Trainingsschnellsten Andreas Schmalbach die 1-Liter-Klasse, und bei den 1300ern gewann Kurt Geiss (Abarth Simca), nachdem der anfangs klar führende Favorit Hans-Dieter Dechent mit Motorschaden aufgeben musste.

 

Dafür war Dechent wieder im Formel-3-Rennen recht erfolgreich — auf seinem blitzblanken Brabham wurde er hinter dem klaren Sieger Picko Troberg (Schweden / Brabham) guter Zweiter, während sein Markengefährte Hermann Dorner auf Platz drei kam. Eine eindrucksvolle Aufholjagd veranstaltete «Franz Müller» (Lotus-Ford), als er — an dritter Stelle liegend — in einer Spitzkehre «Karussell» fuhr und erst an letzter Stelle des 18 Wagen starken Feldes das Rennen wieder aufnahm. Schon bald sah man «Franz Müller» wieder im Vorderfeld auf Platz vier, der ihm zweifellos auch nicht mehr zu nehmen gewesen wäre, wenn er nicht wenige Runden vor Schluss mit einem Getriebeschaden die Boxen hätte aufsuchen müssen.

 

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