Tourenwagen-Rennen, Nürnberg

Neben dem international inzwischen interessant gewordenen 200-Meilen-Rennen in Nürnberg veranstaltete der rührige MCN im Frühjahr, sozusagen als „Aufwärmeveranstaltung“, ein nationales Tourenwagenrennen, das zur deutschen Rundstreckenmeisterschaft zählt. Warum der Titel, liefen doch sowohl GT wie die Formel V?

Lautstarker Höhepunkt war der Lauf der Spezialtourenwagen, bei dem zum erstenmal auf deutschem Boden die Porsche, ein Kompressor- GTA und die neuen 2002 von BMW aufeinandertrafen. Dieter Fröhlich, Jürgen Neuhaus und Hammi Dorner lenkten die Zuffenhausener Produkte, ein Mensch namens „Axel Sommer“ - Eingeweihte wissen längst, wer sich hinter diesem Pseudonym verbirgt, aber Pseudonyme müssen ja irgend einen Zweck haben - den GTA und Dieter Basche den halbprivaten 2002. Für BMW-Frisierkünstler Joseph Schnitzer scheinen goldene Zeiten angebrochen zu sein, alleine aus seinem Salon liefen drei 2002 und ein 1600 TI mit Kugelfischer-Benzineinspritzung und etlichen PS unter der Haube.


Auf dem für sie sehr geeigneten Kurs liefen die beiden Porsche von Neuhaus und Fröhlich dem Feld glatt davon, noch dazu mußte Dieter Basche aus letzter Position starten, da er im Training von der Bahn rutschte und in Nürnberg nicht die schnellste Runde, sondern die Zeit aus drei Wertungsrunden für die Startposition herangezogen wurde. Fröhlich fiel etwa bei Halbzeit mit Motorschaden aus, so daß Neuhaus mit einer Runde vor Basche und Dorner gewann. „Sommer“ verlor mit einem Schalthebelbruch wertvolle Zeit.

Auch in der Gruppe 2 war der Lauf der 1600er und Zweiliter recht dramatisch. Willi Bayer, Ferfried von Hohenzollern und Franz Pesch lieferten sich eine spannende Jagd, bis beim Prinzen die Bremsen versagten und der Hamburger Pesch zum zweiten Platz kam. Herbert Schultze auf dem GTA konnte den drei entfesselten Porsche nicht folgen, hielt aber von der vierten Position seine Klasse klar in Schach. Ein weiterer Meisterschaftsfavorit kristallisiert sich in Christian Schmarrje heraus, der trotz eines Drehers den Woodhouse-Cooper bei den 1300ern zum überlegenen Erfolg führte.

 

Da es während des Rennens stark regnete, erwies sich die Nürnberger Bahn als recht tückisch. Seit ihrem eigentlichen Verwendungszweck im Dritten Reich kaum mehr ausgebessert, bilden sich in Wellen und Senkungen gefährliche Pfützen, die auch dem Porsche-Fahrer Bernd Stelzig zum tödlichen Verhängnis wurden.

Ulf v. Malberg

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