Die Favoriten sammeln Punkte

Tourenwagen-Rennen Nürnberg

In Nürnberg trafen sie erstmals aufeinander — alles was in Deutschland an Gruppe-5-Wagen schnell und gut ist. Die Neunhundertelfer mit reinrassigen Carerra-6-Maschinen unter Neuhaus, Fröhlich und Dorner, die 2002 unter Basche, Koepchen, Rustige, Braken-Gülke und Peter Hoffmann und der wohlbekannte gelbe Kompressor GTA unter „Axel Sommer“. Es wird hier nichts Neues verraten: Der Ausgang eines solchen Aufeinandertreffens wird immer eine Streckenfrage sein, und die in Nürnberg ist den Porsches auf den Leib geschneidert. So waren auch Neuhaus und Fröhlich die tonangebenden Leute. Basche mußte sich erst durch das Feld durcharbeiten, da er im Training ausrutschte und keine vernünftige Zeit erzielte. „Axel Sommer“ riß im Rennen den Schalthebel ab und kam damit für die Entscheidung auch nicht mehr in Frage. Als dann Dieter Fröhlich sein Auto mit Motorschaden hinter der Spitzkehre abstellte, war Jürgen Neuhaus mit einer Runde Vorsprung (eine Runde mißt allerdings nur 1,7 km) alleine vorn.

Basche tat was er konnte, und belegte vor Dorner den 2. Platz. Hans Peter Koepchen war Dauergast an der Schnitzer-Boxe, der 2002 machte noch keinen allzu fertigen Eindruck. Dafür lief der 1600 TI von Bernd Henne recht ordentlich und holte sich die Subwertung bis 1,6 Liter.

Bei den Gruppe-2-Wagen gings um Meisterschaftspunkte. Franz Eichhammer (Steyr Puch) distanzierte seine Kollegen um eine dreiviertel Minute, Christian Schmarje auf seinem Cooper, die seinen, trotz eines Drehers, um 35 Sekunden. Der Cooper ist von Woodhouse gemacht, und es handelt sich nicht um einen Wagen des Competitions-Department. Einen recht interessanten Dreikampf sah man bei den 2000ern. Willi Bayer, Ferfried Prinz zu Hohenzollern und Franz Pesch hatten sich auf den Porsche 911 kräftig am Wickel, und man konnte die Drei rundenlang mit dem berühmten Handtuch zudecken. Pesch kam in der vorletzten Runde noch auf Platz zwei, als Hohenzollern nur mehr mit dem Getriebe bremsen konnte, was bekanntermaßen etwas länger dauert. Herbert Schultze lag auf Platz vier und beschränkte sich darauf, Dieter Gleich schön auf Distanz zu halten.


 

Die GT-Kategorie war nicht allzu stark besetzt, hervorzuheben vielleicht H.D. Weigel (Porsche 911) und Hermann Unold (Lotus Elan), die ihre Klasse klar beherrschten. Champione Panowitz brauchte sich gegen schwache Konkurrenz mit seinem Wankel-Spider nicht sonderlich anzustrengen.

Die Formel-V-Fahrer waren sich zur Jubiläumsveranstaltung (hier lief vor drei Jahren das erste Formel-V-Rundstreckenrennen in Deutschland) ihrer Pflichten anscheinend wohl bewußt. Die Besetzung war zahlreich, das Ausweisfahrer-Rennen spannend und das Publikum kam auf seine Kosten. — Leider wurde wieder einmal protestiert, eine Unart, die sich die Lizenzfahrer schon abgewöhnt haben. Gerd v. Hacke blieb dort klar vor Georg Bichler und Manfred Berthold (alle Austro V).

Ulf v. Malberg

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