ADAC
Noris-Ring-Rennen /
DM Formel Junior:
Mitter fährt in Nürnberg neuen Rundenrekord
Auf dem Noris-Ring,
vor einer Kulisse, die vor „1000 Jahren" schon Rekorde anderer
Art erlebt hatte, gelang es Gerhard Mitter in der Formel-Junior-Klasse
im Kampf um die Spitze eine neue Bestleistung aufzustellen. Mit 143,7
km/h überbot er den bisherigen Rekord von Walter Zeller (auf BMW
500) erheblich.
Leider hatte der MCN (Motorsport Club Nürnberg) das Grand-Tourisme-Rennen,
Lauf zur Deutschen Grand-Tourisme-Rundstreckenmeisterschaft, nur in
zwei Klassen ausgeschrieben, und zwar bis und über 1600 ccm. So
waren zwar einige 1300er gemeldet, erschienen aber, mit Ausnahme von
Toni Fischhaber, nicht am Start. Naturgemäß konnten sie sich
ja auch gegen die Porsche keine Chancen ausrechnen, zumal gerade der
Noris-Ring zu den Strecken gehört, die man ruhig als „Maschinenkurs"
bezeichnen darf. Lediglich die beiden Spitzkehren stellen auch an die
Fahrer einige Ansprüche. Schon beim Training zeigte sich in der
Klasse bis 1600 ccm, daß der Sieger wahrscheinlich Gerhard Koch
heißen würde. Lediglich Sepp Greger konnte einigermaßen
mithalten. In der großen GT-Klasse war es Peter Nöcker, der
mit seinem Ferrari allen auf und davon fuhr. Der Vorjahressieger, Peter
Lindner, kam mit seinem Aston Martin nur auf den vierten Startplatz,
noch hinter den Ferrari von „Robert Frank" und „Conti".
Kurt Ahrens jun. konnte sich bei den Junior-Formel-Wagen den besten
Startplatz sichern, vor Herbert Ott, Willi Zimmermann und Ahrens sen.
Gerhard Mitter fuhr die fünftschnellste Zeit.
Durch das trockene, etwas kühle Wetter begünstigt, waren die
Trainingszeiten sehr schnell.
Nachdem am Vormittag die Motorradfahrer um die Punkte für den diesjährigen
Junioren-Pokal gekämpft hatten, wurden am Nachmittag zuerst die
GT-Wagen bis 1600 ccm gestartet. Sofort setzte sich Sepp Greger an die
Spitze, aber anscheinend tat er in der zweiten Runde einen Schlenker,
so daß er seinen günstigen Platz einbüßte und
Gerhard Koch die Führung übernehmen konnte. Von Platz vier
arbeitet sich Greger langsam wieder vor, konnte aber im Verlaufe der
14 Runden den führenden Koch nicht mehr einholen, es langte für
ihn nur zum zweiten Platz.
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Um die übrigen Plätze wurde sehr wenig gekämpft. Es waren
leider auch durchaus nicht alle Fahrer am Start, die in der Meisterschaft
Chancen haben. So änderte sich praktisch nach der vierten Runde nichts
mehr an der Reihenfolge. Sehr beachtlich der sechste Platz von Toni Fischhaber,
der mit seinem Alfa die Porsche S-90 noch deutlich distanzieren konnte.
Auch das Rennen der GT-Klasse über 1600 ccm bot wenig spannende Momente.
Nöcker lag vom Start weg an der Spitze und Lindner konnte ihm nie gefährlich
werden. Um die Plätze gab es keinerlei spannende Kämpfe.
Bei den Junior-Formel-Wagen, die ebenfalls um Meisterschaftspunkte kämpften,
war es Gerhard Mitter, der sofort die Spitze übernahm, dichtauf gefolgt
von Kurt Ahrens jun., Vater Ahrens, Herbert Ott und Willi Zimmermann.
Mitter konnte seinen Vorsprung anfangs vergrößern, doch im
letzten Drittel des über 15 Runden laufenden Rennens rückte
ihm Ahrens jun. langsam aber sicher auf die Pelle, ohne allerdings Mitters
Sieg ernstlich gefährden zu können. Herbert Ott, der schlecht
vom Start weggekommen war, konnte sich vom Hinterfeld aus langsam vorarbeiten,
und es gelang ihm sogar, 500 m vor dem Ziel noch an Vater Ahrens vorbeizuziehen.
Das ließ sich der Senior nicht gefallen, warf die letzten Reserven
ins Gefecht und passierte mit knappem Vorsprung doch noch vor Ott die
Ziellinie.
Es war eine sehr ordentlich organisierte Veranstaltung, wenn auch die
Pressebetreuung, die nicht vom MCN, sondern vom ADAC-Gau gemanagt wurde,
einiges zu wünschen übrig ließ. Es gab am Samstag nach
Beendigung des Trainings keine endgültigen Starterlisten. Erst am
Sonntag, nach Beginn der Motorrad-Rennen, war diese Liste endlich fertiggestellt.
Und eine Liste der Trainingszeiten glaubte man entbehren zu können!
Vielleicht sollte der Pressechef doch einmal bei anderen Veranstaltern
in die Lehre gehen! Allein der gute Wille genügt nicht.
Zum nächsten Jahr wäre zu wünschen, daß die Nürnberger
einige Fahrer mehr an den Start bekommen, damit die Rennen etwas farbiger
und spannungsreicher verlaufen, so wie man es von einem Meisterschaftslauf
eigentlich erwarten sollte.
V. Max
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Ergebnisse
Noris-Ring-Rennen
GT bis 1600
ccm:
1. G. Koch (Neuß), Porsche Carrera, 134,2 km/h,
2. J. Greger (München), Porsche Carrera,
3. D. Glemser (Stuttgart), Porsche Carrera;
GT über
1600 ccm:
1. P. Nöcker (Düsseldorf), Ferrari, 138,5 km/h,
2. P. Lindner (Wiesbaden), Aston Martin,
3. „Robert Frank" (München), Ferrari;
Formel-Junior:
1. G. Mitter (Leonberg), Lotus-Mitter-DKW, 136,7 km/h,
2. K. Ahrens jun. (Braunschweig), Cooper,
3. K. Ahrens sen. (Braunschweig), Lotus,
4. H. Ott (Heidenheim), Lotus,
5. W. Zimmermann (Lörrach), Lola.
Tagesbestzeit und
gleichzeitig neuer Rundenrekord: Gerhard Mitter, 143,7 km/h.
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